Samstag, 31. August 2013

Endlich Tauchen

Nach einigen Wanderungen,sehr netten Bekanntschaften und gutem Essen später beschließen wir dann doch noch mal ans andere Ende der Insel zu fahren. Nach Tarrfal de Monte Trigo,Südwestlicher Teil der Insel,hinter einem gewaltigen Bergmassiv gelegen. Hierher verirren sich nicht allzuviele Touristen ,denn die Fahrt ist mühsam und staubig. Satte 3 Stunden schlängelt sich eine über Serpentinen und Staublöcher steile Strasse bis zum Meer. Nach Vulkan und Geröllwüste erwartet man kaum eine grüne Oase ,doch siehe da… Tarrafal ist kleines Fischerörtchen(ca 600 Bewohner)mit schwarzen Lavastrand und besten Möglichkeiten zum schnorcheln,tauchen und fischen. Wir finden eine schöne Unterkunft,bei einem zugezogenen Spanier(Thomas)und seiner Frau,ein lauschiges Fleckchen mit Hängematten und viel Zeit zum Entspannen. Eigentlich wollten wir hier tauchen,aber auch hier sind die Besitzer der Tauchschule momentan nicht im Lande und die Tauchschule bleibt geschlossen. Thomas ist gestresst,da sich am vorherigen Tag ein tödlicher Unfall mit einem seiner Gäste ereignet hatte. Die Frau war alleine wandern ,während ihr Mann und ihre Kinder mit Thomas fischen waren. Sie hat den Wanderweg verlassen und versucht einen kleinen Pfad zum Meer herunterzuklettern,dabei ist sie dann abgestürzt. Dieses tragische Ereignis schlägt sich auch auf unsere Stimmung nieder und zeigt uns mal wieder,dass auch beim wandern große Vorsicht geboten ist,aber wir bleiben sowieso grundsätzlich auf den Wanderwegen. Denn Santo Antao ist wirklich wild und nicht zu unterschätzen. So wundern wir uns auch nicht,als das ganze Dorf uns ganz genau bei unseren Spaziergängen im Auge behält und genau registriert,wann wir gehen und wann wir wiederkommen. Da es mit dem Tauchen nicht klappt reisen wir einige Tage später wieder ab und fahren noch mal in den Norden von Santo Antao um dort eine wunderschöne Küstenwanderung zu machen. Kopfsteinbepflasterte ehemalige Maultierwege schlängeln sich mühsam die Berge die Küste entlang und dienen uns als Wanderstrecke. Wunderschön grün ist es nach einem ganzen Jahr ohne Regen immer noch und wir können uns nur unschwer vorstellen,wie viel grüner es hier nach der Regenzeit ist. Da explodiert die Natur förmlich. Dann ging es mit der Fähre wieder zurück nach Mindelo,dort verweilten wir noch für eine Nacht,treffen uns mit ein paar Leuten und verderben uns zum ersten Mal gehörig den Magen. Mit allem was dazugehört und am nächsten Tag war natürlich Reisetag. Mit dem Flugzeug zurück nach Santiago,danach noch quälende 2 Stunden Autofahrt bis in den Norden nach Tarrafal(das 2.Tarrafal,von insgesamt 3 auf den Kapverden). Mit Tabletten gedopt hatte sich mein Magen bis dahin weitgehend beruhigt und ich war einfach nur heilfroh endlich angekommen zu sein. In Tarrafal waren wir vor 2 Wochen schon mal mit Andreas und Knut und weil es hier so schön war und man hier endlich tauchen kann haben wir uns für die restlichen 11 Tage in einem schönen Hotel,mit eigener Tauchbasis und einer kleinen Bucht ,die super zum schnorcheln einlädt, eingemietet. Unser Zimmer ist traumhaft schön,eine tolle Terrasse mit Meerblick,morgendlicher Brötchenlieferservice inklusive. Das Meer ist hier extrem fischreich und so tauchen wir jeden Tag und genießen unseren letzten Tage und sind ganz froh unseren Rucksäcke nicht mehr ein und auspacken zu müssen… Ende

Mittwoch, 21. August 2013

Ein Musikerstädtchen

Nun waren Gordon und ich alleine und flogen nach Sao Vincente. Das Wochenende über waren wir in Mindelo. Ein kleines Musikerstädtchen,die zweitgrößte Stadt der Kapverden. Hier geht es ganz beschaulich und gemütlich zu,schöne pastellfarbene Kolonialgebäude,schon etwas in die Jahre gekommen,aber keinesfalls heruntergekommen, schattige grüne Plätze,breite Strassen und ein Palmengesäumter Hafen. Nette kleine Cafes,schöne Hotels und überall ertönt die typisch kapverdische Musik. Ein richtig gutes Restaurant zu finden ist allerdings schon schwerer und so geben wir uns mit dem Nationalgericht der Kapverdianer,dem Catchupa zufrieden. Catchupa wird hier meistens zum Frühstück verdrückt(für uns allerdings nur nach durchzechter Nacht vorstellbar),ein reichhaltiges Mais-Bohnengemisch mit viel Gemüse(Maniok,grüne Bananen und Süßkartoffeln)und je nach Vorrat mit Fisch oder Fleisch und oftmals noch nem Spiegelei obendrauf. Diesmal mieten wir uns für die 2 Tage sogar ein Auto und brettern damit über die Insel. Wir fahren damit bis zum höchsten Gipfel der Insel(Monte Verde 750 Meter)und hätten,wenn es nicht so wolkig gewesen wäre, einen traumhaften Rundumblick ,auch auf die anderen Inseln gehabt…aber macht nix war trotzdem schön. Gordon schafft es auch endlich mal zu tauchen und sieht seinen lang herbeigesehnten Hai. Ich entspanne derweil am Pool. Es gibt noch andere schöne Buchten auf der Insel und Dank des Autos kommen wir dort mühelos und schnell hin und bekommen einen ersten Eindruck,von dem was am nächsten Wochenende dort los sein wird. Noch ist hier Ruhe vor dem Sturm,aber nächstes Wochenende herrscht hier Ausnahmezustand,denn dann findet auf Sao Filipe ein riesiges afrikanisches 3 Tage langes Festival mit jeder Menge bekannten kapverdianischen und internationalen Künstlern(Alpha Blondy) statt. Die Bühnen dafür werden schon aufgebaut. Mindelo wird aus allen Nähten platzen,die Hotels sind schon lange ausgebucht. Wir wissen noch nicht,ob wir nur für dieses Wochenende zurückkommen sollen,da wir ab Montag auf Santo Antao sind und das ziemlich viel Fahrerei,Zeit und Geld bedeuten würde. Mal sehen.Schlafen könnten wir zumindest schon mal im Atelier von einem Künstler,den wir kennengelernt haben. Jetzt sind wir schon auf unserer 5.Insel gelandet,auf Santo Antao. Mit der Fähre setzt man in ca 1Std nach Santo Antao über. Wir hatten noch Glück,der Seegang hielt sich in Grenzen,gekotzt wurde rings um uns herum aber trotzdem.Ich hatte Vomex… Santo Antao ist die gebirgigste von allen Insel und ist somit die Wanderinsel schlechthin. Jede Menge Franzosen in gut ausgestatteter Wanderkluft laufen die Berge energisch auf und ab… hmm…und liebe Franzosen sagt doch einfach mal Guten Tag in der jeweiligen Landessprache anstatt Bonjour???Ich persönlich fände das Super… Santo Antao ist wirklich traumhaft schön. Die Insel der Berge,den üppigsten grünen Tälern,dem schönsten und größten Bergwald,der schroffsten Steilküste und der größten vulkanischen Bergwüste. Hier haben sich fast alle Insel miteinander vereint.Sorry Knut…das wäre definitiv dein Platz gewesen Diese Insel(und Santiago) versorgen die umliegenden Inseln mit Obst und Gemüse,welches hier paradiesisch spriesst. Bananen,Mangos,PapayasTamarinden,Passionsfrucht,Zuckerrohr,Maniok,Süsskartoffeln,…und noch vieles vieles mehr… Durch unsere nette Kontakte finden wir ein schönes Schlafquartier,bei Nuno,ein Gueshouse inmitten der Berge,direkt am Wanderweg,super Frühstück mit jeder Menge frischen Obst aus der eigenen Landwirtschaft. Am nächsten Tag lassen wir uns von einem Sammeltaxi(Alguer) bis zum Ende(oder Anfang)je nachdem wie man es sieht,auf jeden Fall zum Fuß des Berges und Ende der Strasse bringen. Wir sind mittlerweile auf das einheimische Transportmittel umgestiegen. Da sie unschlagbar günstig(5o Cent von Dorf zu Dorf,4 Euro quer über die Insel) und die Fahrten sehr lustig sind. Immer prall gefüllt mit Menschen und diversen Haustieren,da kommt alles mit. Bei brütender Mittagshitze(dumm von uns)quälen wir uns 2 stunden den Berg hinauf. Das macht sonst auch keiner,normalerweise lässt man sich an der anderen Seite des Berges bis zur Plattform bringen und läuft den Weg,den wir uns mühsam hochquälen allenfalls herunter. Und so geben wir kurz vor dem Ziel dann doch noch auf,sitzen aber immerhin schon über den Wolken und genießen eine ausgiebige Pause. Runter geht es dafür umso leichter und so schaffen wir sogar noch den kompletten Wanderweg(3Stunden), bis hinunter zum Tal und zu unserer Unterkunft . An unseren Socken will danach aber auch keiner mehr riechen…

Samstag, 17. August 2013

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Freitag, 16. August 2013

Ein Vulkan und viel laute Musik

Unser Ausflug zum Vulkan war super. Unser Fahrer holte uns um 8h morgens ab und ließ uns am Eingang des Nationalparks raus,so dass wir den Weg durchs Tal schon zur Unterkunft wandern konnten. Unser Gepäck brachte er schon zu unserer Gastfamilie. Die Wanderung war spektakulär,eine wilde Mondlandschaft,skuril verformtes Lavagestein,Lavawüste. Je weiter wir ins Tal reinliefen,desto grüner wurde es. Neben Eykalyptus-Nadel und Granatapfelbäumen,reihten sich Quitten,Melonen,Papayas,Bohnen,… Paradiesisch… Die Menschen in den Caldeiras leben von der, dank des fruchtbaren Bodens gut gedeihenden, Landwirtschaft und vom dort angebauten und hergestellten Wein. Die Sonne brannte uns ordentlich auf die Hirse und die Höhe tat ihr übriges und so waren wir froh nach 3std unser Ziel erreicht zu haben. Fernandos Guesthouse,kleine sehr spartanisch eingerichtet Zimmer,quietschende instabile Betten,Toiletten ohne funktionierender Klospülung(man kippt einen Wasser hinterher) auf dem Flur. Dafür aber einen grandiosen unbezahlbaren Blick auf den Vulkan und die umliegenden Berge. Fernando war gleichzeitig auch unser Giude für den nächsten Tag . Gegessen wurde traditionell und wirklich saulecker bei der Familie. Sobald es Strom gab(bei einsetzender Dunkelheit um ca 18h)versammelte sich die komplette Familie und noch sämtliche Nachbarskinder um einen der wenigen funktionierenden Fernseher des Dorfes in Fernandos Küche und zogen sich gebannt,während sie das Abendessen mampften, amerikanische Western rein. Am nächsten Morgen bei aufgehender Sonne um 6h stampfen wir los. 3 Stunden reine Gehzeit,ein mit Asche überdeckter,teils steiniger,hinreichend sicherer Weg Es galt über 1000 Höhenmeter zu überwinden. Fernando erwies sich dabei als echter Glücksgriff. Als wahrscheinlich dorfältester Guide(seit 30 Jahren schon marschiert er den Berg auf und ab)entschleunigte er gewissenhaft unser Tempo,zwang uns zur Ruhe und Achtsamkeit und ließ uns keine Sekunde aus seinen wachen Augen. Schweißgebadet und völlig erschöpft erreichten wir den Gipfel und genossen den atemberaubenden Rundumblick übers Tal und in den Krater. Der Abstieg ging dann umso schneller,wir surften im Eiltempo die schwarzen Lavadünen hinunter,unsere Schuhe dienten als Board. Nach 2 Tagen voller Staub und Schmutz und tollen Eindrücken im Gepäck entspannten wir noch eine Nacht im Paradies in Sao Felipe bei Roberto,der uns luxeriös italienisch bekochte und schlummerten selig in saubequemen nichtquietschenden Betten.Herrlich! Am nächsten Morgen mussten wir einige Stunden unplanmässig am Flughafen verharren und nachdem wir unsere Hoffnungen schon fast begraben hatten überhaupt weiterzukommen sahen wir die kleine Maschine dann doch noch am Horizont aufblitzen und landeten knappe 20 Minuten später auf Santiago. Diesmal ging es direkt per Taxi Richtung Norden. Und da unser Taxifahrer anscheinend nachtblind war,oder zumindest eine Brille bräuchte ,es zunehmend später und dunkler wurde,der Nebel auch noch einsetzte,die Strassen immer kurvenreicher und steiler wurde entkrampften sich meine Finger erst wieder nachdem wir knappe 2 Stunden später unser Ziel erreichten.Endlich! Jetzt waren wir am nördlichsten Ende der größten Insel der Kapverden. Wir hatten ein wunderschönes Hotel,direkt am Strand,Terasse mit Blick auf den Hafen. Alles super…dachten wir… Erblickten ein großes Zelt am Strand…direkt vor unserer Nase…mit vielen Menschen…und gaaanz viel lauter Musik…die ganze Nacht…bis 6h morgens…und am nächsten Tag …da ging es weiter…schließlich war Sonntag!...da ging es schon um 13h los…die ganze Zeit…bis 1h nachts…danach…Stille…kaum zu glauben...Meeresrauschen…wunderbar Den Sonntag mischten wir uns dann auch unters Volk…lustig war es trotz der megalauten Bässe trotzdem.Es wurde gegrillt,getanzt und gelacht,jung und alt,Kinder und Grosseltern und trotz des vielen Alkohols blieb es friedlich und relativ sauber. Am Montag wurde das Zelt dann endlich abgebaut und die nächsten Tage entspannten wir in unseren Hängematten am Meer. In Praia hieß es dann Abschied nehmen. Der Urlaub von Andreas und Knut neigte sich dem Ende entgegen und so verbrachten wir zusammen noch eine schöne Nacht in einer der besseren Gegenden von Praia mit Gin und Tonic. Schnieff!

Freitag, 2. August 2013

Praia und ein Fussballspiel

Bevor wir allerdings Fogo erreichen müssen wir noch einen Tag auf der Insel Santiago in deren Hauptstadt Praia zwischenlanden. Praia ist die Hauptstadt der Kapverden,Regierungsitz. Mit afrikanischen Großstädten werden wir oft nicht so richtig warm. Meistens sind sie staubig,dreckig,heiß und nicht ganz ungefährlich. Und ehrlich gesagt genau so empfinden wir Praia auch.Was wirklich charmantes können wir der Stadt nicht abgewinnen und da es nur für eine Nacht ist haben wir uns ein sehr günstiges Hostel rausgesucht,allerdings nicht im Traumviertel der Stadt,mitten im afrikanischen Leben. Das Gasthaus ist sehr nett,aber bei Einbruch der Dunkelheit verzichten wir auf weitere Spaziergänge. Da an das Gasthaus aber auch noch eine Bar angegliedert ist, ist es für uns auch kein Problem. Beschließen aber gleichzeitig um Praia demnächst einen größeren Bogen zu machen und uns bei weiteren Zwischenstopps Unterkünfte außerhalb zu suchen. Am nächsten Tag fahren wir schon viel früher zum Flughafen,da Knut und Andreas noch einen Flug umbuchen müssen,ist aber hingegen aller Erwartungen gar kein Problem,wird schnell und ohne weiterer Kosten erledigt. Das Hotel auf Fogo haben wir schon vor gebucht,was sich im nachhinein auch als richtig erweist,da auf der Insel dank Fußball ordentlich was los ist... Diesmal wohnen wir nobler,in einem alten Herrenhaus(Sobrado),inmitten der Altstadt von Sao Filipe,mit wunderschönem Innenhof mit Pool,luftig und hell und tollem Ausblick auf die Stadt und den schwarz gefärbten Strand. Fogo ist die Vulkaninsel und dank des nährstoffreichen Bodens,reich an sämtlichen Gemüse und Obstsorten. Hier kommt der Fogowein her,toller Kaffee und ist berühmt für den schmackhaften Ziegenkäse. Wir wollen den Vulkan besteigen und weitere Pläne haben wir noch nicht. Neben unserem Hotel gibt es eine tolle Bar und dort lernen wir Renate kennen. Das ist unser Glück,denn Renate,eine Deutsche,die schon seit 15 Jahren auf den Kapverden lebt,auf Fogo selbst Gasthäuser und ein Restaurant besessen hat,verfügt noch über ungemein gute Kontakte. Und so organisiert sie für uns einen Fahrer und einen Führer mit Übernachtungsmöglichkeit im Vulkantal(Caldera). Die 2 Tage bis zur Tour vertreiben wir uns mit kleineren Besichtigungsausflügen rund um die Insel,suchen verzweifelt eine Bademöglichkeit,welche auf Fogo leider nicht existiert,da die Strömung zu stark ist und es rund um die Insel direkt sehr tief wird und so auch viele große Fische(Haie) sehr nah ans Ufer kommen. Ausserdem besuchen wir noch ganz spontan ein Fussballspiel im Stadion.Fogo gegen Usa. Welch ein Spass,wir als einzige Touristen mittendrin. Neugierig werden wir beäugt,aber nicht unfreundlich. Die Stimmung ist toll,Trommler geben energisch den Takt vor,die Dorfschönheiten prominieren umher und bei jedem Tor springen die Reihen.Fogo gewinnt 4:0. Im Restaurant bekommen wir nach feudalem Menue statt des georderten Schnaps Brot gebracht...wir müssen noch mal an unserer Aussprache feilen:)